Flying Spurge
Zwar ist nicht belegt, seit wann Wiesel fliegen können, doch flink wie ein Wiesel sollte dieses Bike aus der Schweiz sein. Nicht nur das es schnell fahren soll, es wurde auch in der Rekordzeit von 3 Tagen zusammen gebaut. Natürlich ist es nicht möglich so ein Projekt in 3 Tagen zu konstruieren, doch es wurde beim European Biker Build Off in dieser kurzen Zeit komplettiert.
Vorher gingen jedoch einige Wochen ins Land, in dem das Team von Classic Cycles gehämmert, gedängelt und konstruiert hat. Als Bela B. zusagte ein BBO Bike auf der öffentlichen Bühne zu bauen war ihm klar, das er sich etwas besonderes einfallen lassen muss, aber dennoch einige vorhandene Teile verwenden wollte, um die Kosten im Rahmen zu halten. Als er sein Lager durchforstete, fielen ihm zwei V-Rod Räder samt passender Gabel in die Hände, die er in seinen eigenen Starrahmen montieren wollte, womit die Idee zu einem Dragstyle Bike der ganz besonderen Art geboren war. Flach, lang und so puristisch wie möglich waren seine Vorstellungen und somit entschied man sich schon zu Beginn des Projektes dazu, alle Blechteile Roh zu lassen, denn was dort in Handarbeit entstehen sollte, muss nicht unter Spachtel und Lack versteckt werden. Nach dem Anpassen der V-Rod Gabel mit einer Softail Gabelbrücke und der V-Rod Bremsanlage, wurde der 100 cui Rev Tech Motor samt Getriebe angepasst. Da der 100 Cui Motor schon ab Werk genug Power auf die Strasse bringt, wurden lediglich leichte Modifikationen wie z.B. Nockenwelle und ein durchgängiger Auspuff montiert, der in Zusammenarbeit mit BSL entstand. Da das Bike einen „Used Look“ erhalten sollte, schliff man in mühseliger Handarbeit alle Chromteile matt, die irgendwann einmal in mühsamer Arbeit auf Hochglanz gebracht wurden. Dann kam der begnadete Blechschlosser von Classic Cycles ins Spiel, der gemeinsam mit Bela einige Blechplatten zu Motorradteilen machte, immer im Auge, das der Schwerpunkt möglicht tief liegen sollte und die Form an einen klassischen Dragster angelehnt sein sollte. Nachdem Tank, Heck und Frontfender angfertigt waren, konstruierte das Team Verkleidungen für die Schwinge, an denen im Rennbetrieb die Startnummern aufgeklebt werden könnten so wie eine Aerodynamische Lampenverkleidung. Der Öltank wanderte für den besseren Schwerpunkt unter den Rahmen, was zusätzlich für eine gute Kühlung des lebenswichtigen Saftes sorgt. An den selbst angefertigten Lenker wanderten Kustom Tech Armaturen, deren Kabel natürlich innen verlegt wurden. Nun wäre der Schweizer nicht ein absoluter Perfektionist, wenn ihm nicht noch einige Kleinigkeiten eingefallen wären, um das Bike auch im Detail zu einem ganz besonderen Einzelstück zu machen. Allein die Konstruktion des Höhenverstellbaren und klappbaren Sitzes verschlang einige Tage und ist mehr als nur ein optischer Gimmik. Durch die Konstruktion passt das Bike auch Fahrern in unterschiedlichen Größen und man kann die Härte der Federung einstellen. Als das Bike im Rohbau zur Freude aller bereits zum ersten mal fertig gestellt war, stellte Bela fest, das zu einem echten Dragster auch noch eine Wheeliebar gehört, die dann kurzerhand angefertigt wurde und die Länge des Bikes um mehr als einen Meter erhöht. Während der nur 3 Tägigen Phase des entgültigen Zusammenbaus auf dem BBO, wurde neben der kompletten Elektrik auch das Anschleifen der letzten glänzenden Teile erledigt und natürlich auch das Verlegen sämtlicher Leitungen. Um dem fliegenden Wiesel einige Farbtupfer zu verleihen, schwang Marcus Pfeil auf der Bühne den Pinsel und vervollständigte das Projekt durch ein außergewöhnliches Karodesign und diverse Pinstripes. Wie erhofft sprang das Bike nicht nur beim BBO auf Anhieb an, sondern auch beim Fotoshooting, denn zu einem Dragster gehört der Burn Out genau so dazu, wie Ricola zu einem Schweizer.
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