Kommt der High Neck Trend zurück?
Warum der Trend wieder kommen könnte…. Viele Bikes aus den 90er und dem Millenium fristen ihr Dasein in diversen Garagen und nachdem es immer schwieriger, oder nahezu unmöglich wird, ein neues Custombike auf die Strasse zu bringen ist es wohl eine gute Möglichkeit, ein geiles Bike wieder zum Leben zu erwecken und ein Revival zu starten. Erinnern wir uns an die Zeit vor den Warnwesten, als auf den großen Treffen die Jungs mit knallbunten Choppern im Posingmodus die Parkplätze in der ersten Reihe für sich beansprucht haben, einer cooler als der andere mit lässigen Klamotten über die Events schlenderte und die Party noch eine echte Party war. Irgendwie fehlt das, also Chopper rausgeholt und „Party ON“
Hier mal eine Story über die History of Choppers.
Tief sitzen und hoch greifen, so bezeichnen viele einen Chopper, doch das war nicht immer so. Früher bezeichnete man eher alles als Chopper, was nicht der Norm entsprach, denn Choppen kommt ursprünglich von den Bikes, an denen alles abmontiert wurde, was dem Besitzer überflüssig erschien. Spätestens seit dem Film „Easy Rider“ aus dem Jahre 1969 werden Motorräder im allgemeinen dann als Chopper bezeichnet, wenn sie mit einer langen Gabel ausgestattet sind und möglichst minimalistisch aufgebaut sind. Die ursprünglichen Chopper wurden lediglich mit langen Standrohren ausgerüstet, um das Bike an der Front höher zu stellen, was jedoch zu extrem abenteuerlichem Fahrverhalten führte, da weder Nachlauf, noch Stabilität gegeben waren. Einige Zubehör Lieferanten boten sogar Standrohrverlängerungen an, die verschraubt wurden, was jedoch nicht empfehlenswert war. Später schauten sich einige Schrauber ab, was man im Dragstersport machte und man trennte entweder die Lenkköpfe ab und schweisste sie in einem flacheren Winkel an, oder griff auf eine der in den 70er Jahren auf den Markt kommenden gereckten Gabelbrücken zurück. Nun musste ein Dragster lediglich geradeaus schnell sein und so fahren sich dann auch die 70er Jahre Chopper, die in Kurven ein extrem instabiles Fahrverhalten aufweisen und mit viel Kraft in die Kurve gezwungen werden müssen. Ganz zu schweigen von Wendekreisen, die einem Kreuzfahrtschiff gleich kommen. In den 80er Jahren dann, fingen Hersteller an, spezielle Rahmen und Gabeln zu bauen, bei denen dann der Nachlauf, eines der wichtigsten Parameter bei einem Bike, passte und so fuhren dann die ersten Chopper ganz anständig um die Ecken.
Es war die Zeit, wo einige Motorrad- Hersteller den Namen Chopper für sich entdeckten und begannen sogenannte Softchopper auf den Markt zu bringen, was jedoch nichts mit dem ursprünglichen Sinn zu tun hatte, sich selbst ein cooles und individuelles Bike auf die Räder zu stellen. In den späten 80ern waren CNC Maschinen und CAD Programme dann nichts mehr, was nur der NASA oder großen Konzernen vorbehalten war, und so kam eine Flut von gereckten Gabelbrücken auf den Markt, mit denen es mehr oder bei einigen auch minder gut möglich war, aus seinem Serienbike einen coolen Chopper zu bauen. Eine vernünftige Reckung in der Gabelbrücke, etwas längere Standrohre und ein Apehanger wurden montiert und schon hatte man ein fahrbares „Easy Rider“ Bike
. Durch die bequeme Sitzposition und der meistens montierten Sissibar, konnte man sein Gepäck gut verstauen und war für lange Strecken und den coolen Auftritt beim nächsten Treffen gut gerüstet. Der nächste Schritt kam dann Mitte der 90er Jahre, als der Begriff tief sitzen und hoch greifen, plötzlich ganz andere Dimensionen bekam. Es wurden spezielle Rahmen entwickelt, bei denen die vorderen Rahmenrohre und der Lenkkopf extrem hoch und mit großen Lenkkopfwinkeln angeordnet waren, um den Chopper Look auch mit flachen Lenkern zu erreichen. So saß man fast auf dem Boden, hatte den Tank in Augenhöhe und die Sitzposition reichte bei einigen Bikes gerade einmal für eine Tour zur Eisdiele, wenn man sich nicht unbedingt einen Bandscheibenvorfall einfangen wollte. Diese Extremen Bikes verschwanden recht schnell wieder und man besann sich auf den Sinn eines Bikes. Zwar wuchsen in der Zwischenzeit die Reifenbreiten auf sagenhafte 360mm und man verwendete Felgen bis zu 13“ Breite, doch das waren und sind die Ausnahmen bei einigen Showbikes.
Ein anders Extrem sind die sogenannten Schwedenchopper, bei denen der Lenkkopfwinkel extrem flach ist, bei denen die Gabeln so lang sind, das Fahrzeuglängen über 3 Meter keine Seltenheit sind bei denen nur das nötigste montiert ist, um die Bikes so puristisch wie irgend möglich zu halten. Heute sind Chopper aufgrund vieler Filme und Fernsehserien wieder im Trend, doch legt man in der Regel Wert auf einen vernünftigen Kompromiss zwischen Show und Fahrbarkeit. Im Aftermarket finden sich etliche Rahmen, um sich einen Chopper individuell anfertigen zu lassen, was oft genutzt wird, wenn der Serienrahmen durch einen Unfall beschädigt wurde, oder man „Choppt“ sein Serienbike, was heute problemlos möglich ist. Hierzu werden oft die Heckfender direkt mit der Schwinge verbunden, um diesen möglichst nah an das Hinterrad zu bringen, die Serienfelgen werden durch klassische Speichräder ersetzt und vorn kommt, wie beim original Easy Rider Bike, ein schmaler 21“ Reifen zu Einsatz.
Warum also nicht mal ein Revival starten, anstatt mit billigen Schrott etwas bauen, wenn es doch viele gute Bikes als Basis zu erschwinglichen Preisen am Markt gibt.
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