Honda F6 Sixpack
Die Honda Valkyre wurde designt und wird gebaut, als Cruiser mit ausreichend Power und einem, sagen wir mal, eher anspruchslosen und nicht gerade aussergewöhnlichem Design. Dies ist sicherlich auch einer der Gründe, warum die Customizer des Bikes nicht annehmen und es in der gesamten Branche ein Schattendasein führt. Die Basis jedoch, spricht eine andere Sprache, was auch das Team von H-D Performance aus Hamburg erkannte. Ein Sechs Zylinder Triebwerk mit einem extrem niedrigen Schwerpunkt, 1500 ccm und 98 PS mit einem fetten Drehmoment von 130 Nm, der schon knapp über Lehrlaufdrehzahl anliegt, klingt doch gar nicht so schlecht. Das ganze bei einem Gewicht von knapp über 300 kg, beschleunigt den Cruiser auf über 200 Km/h und gebremst wird mit anständigen Bremssätteln und 2 Scheiben am Vorderrad, was auch ziemlich gut klingt, wenn da nur nicht das ganze überflüssige Zeug an dem Ofen wäre. Also erst einmal weg damit, bis der Rahmen und der Motor nackich sind und ruck zuck, steht dort eine Basis, aus der man ein echtes Custombike mit einem 6- Zylinder Boxermotor bauen kann. Zuerst wurden die Räder modifiziert und im eigenen Betrieb Pulverbeschichtet, um eine Basis her zu stellen. Der Frontfender so wie der Heckfender wanderten ins Altmetall und H-D Performance baute für beide Räder Abdeckungen, die nicht nur flach über den Reifen sitzen, sondern annähernd so knapp geschnitten sind wie der legendäre Badeanzug von Pamela Anderson. Die Up Side Down Gabel wurde ebenfalls zerlegt und optimiert und alles was auf die Gabel montiert war, wanderte ebenfalls in den Container. Nun schmückt ein Satz selbst gefertigter Riser samt selbst angefertigtem Lenker die Gabelbrücke. Die Daten liest der Fahrer über ein Motogadget Instrument ab, wofür die gesamte Elektrik geändert werden musste und im Frontbereich gleich in den Lenker verlegt wurde. Das Heck wird nun mittels Airride gefedert, welches die Honda bei Bedarf flach auf den Boden befördert, oder für zügige Passagen, das Heck entsprechend anheben kann. Um die Form der F6 sportlicher zu gestalten, wurde bei H-D Performance der Tank verlängert, was mit sich brachte, das man ebenfalls einen Neuen Sitz für das Bike anfertigte. Die Bremse der Honda ist ab Werk schon nicht so schlecht, doch war das Team der Meinung, das Wave Bremsscheiben besser zum Look der Bikes passen und natürlich nochmals eine Verbesserung der Bremsleistung bringen. Die Bremssättel bringen durch die Rote Pulverbeschichtung natürlich keinen Vorteil, sehen aber einfach cooler aus, als das matte Aluminium der Serienteile.
Nun muss so ein Musclebike auch klingen wie ein echtes Musclebike und hierfür modifizierte das Team in Hamburg einen verstellbaren Dr. Jekill and Mr. Hyde Auspuff, mit den die Honda in geschlossenem Zustand wie ein Serienbike klingt, doch nach dem Öffnen der Klappen, hämmert dort ein Sound aus dem Auspuff, der sich hinter keinem Musclecar verstecken muss. Um dem Ganzen den letzten Schliff zu geben, legte Sinnwell Airbrush Hand an und veredelte die Blechteile mit einem Lack im „Used Look“. Eine kurze Testfahrt auf der Kartbahn in Bispingen zeigte, dass dieses Konzept Zukunft haben könnte, denn durch den niedrigen Schwerpunkt, bewegt sich das Bike erheblich besser um die Ecken, als so mancher anderer Cruiser und der Motor drückt in jedem Bereich anständig nach vorn. Die Bremse packt anständig zu und der Sound macht schon ab 2000 U/ Min süchtig. Ganz zu schweigen von dem Effekt der Besucher, die dieses Bike weder auf den ersten oder zweiten Blick zuordnen konnten, was Zeigt, dass manchmal nur etwas Mut dazu gehört, aus einem Mauerblümchen einen echten Showstepper zu machen.
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