Ein kleiner Rückblick auf 20 Jahre Bikes, Cars & Rock n Roll
Erst einmal danke an meine Eltern, meine Kunden, meine Freunde und.. Ich wünsche mir den Weltfrieden….
20 Jahre bin ich nun dabei und blicke auf eine Geile Zeit mit Höhen und Tiefen zurück. Wer ist der Frank Sander überhaupt; ganz einfach, ein Typ der die Hauptschule absolviert hat, weil am Fahrrad und an der Mofa basteln viel geiler war als Mathe Hausaufgaben zu machen. Danach Lehre als KFZ Mechaniker und immer am schrauben. Zuerst an den Mopeds und dann an meinen Autos vom schlage eines Escort RS 2000, Lancia Fulvia, Opel Kadett C usw. Danach zweite Ausbildung zum Flugzeugmechaniker bei der Luftwaffe und kauf des ersten Rallycross Autos mit Motorschaden. Ich habe insgesamt 15 Jahre Motorsport gemacht, Motoren und Fahrwerke selbst gebaut und bin Rallycross, Rallys und Rennslalom gefahren. Kohle habe ich als Entwickler und Schulungsleiter für Elektronische Alarmsysteme und Wegfahrsperren für die Autoindustrie verdient. Irgendwann kam die Harley, die Haare wurden länger und ich startete bei Custom Chrome als Aussendienst- Mitarbeiter und dann als Verkaufsleiter… Lange ist es her. Dann die ersten Messen… Auf der Bühne war eine Stripshow angekündigt und ich war das Opfer, wenige Minuten später fand ich mich halbnackt auf der Bühne wieder und dachte nur, deine Eltern hatten recht, lass dich nicht mit den Bikern ein, doch auch das ist fast 20 Jahre her und heute besuchen sie mich regelmäßig auf Events.
Wie war es damals; In Faak gab es keine Einbahnstraße, keine Helmpflicht rund um den See und die Custom- Area war am Billa Markt. Der Jacky floss in Strömen und war auch noch bezahlbar. Deutsche Customizer bauten Projekte für Daytona und wir brachten den ersten 230er Hinterreifen nach Daytona. Inzwischen war ich für verschiedene Magazine unterwegs, produzierte mit Horst Rösler ein Daytona Sonderheft und schrieb an einem Buch zur Harley Historie mit. Die Bikerwelt war geil und es war wenig Kohle übrig, weil das meiste in Reisen und Jacky investiert wurde. Dann die grosse Chance im Autobereich, eine Reise nach Homesteadt Florida, um den Nascar Endlauf zu fotografieren. Ich machte auf dem Weg Fotos bei Billy Lane und anderen Bikebauern, fotografierte den Nascar Endlauf, hatte ein Interview mit CCR und was passierte am letzten Tag in Florida, Auto aufgebrochen, Kamera und Filme weg und meine Letzte Kohle auch. Egal durchatmen und Gas geben. In der Customwelt etablierten sich einige Firmen mit echt geilen Ideen, räumten Weltweit Pokale ab und der Hype wurde immer größer. Jeder der cool war oder sein wollte, ließ sich ein Bike bauen. Chopper mit endlos langen Gabeln, Dragstyle Bikes, die flacher waren als Kate Moss und die Lackierungen erinnerten an meinen Tuschkasten der Grundschule; die Custom- Industrie boomte.
Auf den Events waren für die Fotos immer ein Haufen halbnackte Mädels unterwegs, die wir fotografieren konnten und die Partys endeten oft erst als es wieder hell wurde. Für mich kamen erste Moderationen auf kleinen Events in Deutschland dazu, die Magazine kauften meine Storys und ich fühlte mich wie der König der Welt. Ich baute einige Bikes für mich und Freunde um, konnte sogar Pokale bei Bikeshows gewinnen und dann fragte man mich ob ich Bikeshows judgen könnte, also keine Bikes mehr in die Show stellen. Stück für Stück wurden es mehr Bikeshows in Deutschland und Europa, die ich organisieren durfte. Dann kam die erste Dubai Bike Week im Jahre 2005. Ich kratzte meine Kohle zusammen und verkaufte die Story über den Event vorher an 3 Magazine. Dann kam Glück dazu; der auf der Bike Week gebuchte Event- Fotograf erschien nicht, also übernahm ich den Job und wurde prompt für die Nächsten Jahre engagiert.
Danny vom Schrammwerk begleitete mich und wir durften bei der Bikeshow in der Jury sein, was ein echt fettes Ding für uns war.
Die Bikes dort waren noch 10 Jahre zurück und die ersten Europäer zeigten dort ihre Bikes, machten jedoch einen kleinen Fehler, indem einige von Ihnen 10.000 Euro mehr verlangten als im Heimatland, nur ihre Angebote bei Mobile oder ihren Webseiten nicht anpassten, was die Jungs in den Emiraten schnell merkten und selbst anfingen Custombikes zu bauen. Im dritten Jahr organisierte ich dort die Bikeshow und danach kamen die Customshow Emirates, die Kuwait Bikeshow, so wie die Swiss Moto, der Gulf Concourse, diverse Shows in Europa, die SEMA und das South Africa Bikefestival dazu. Die Autobahn und die Flughäfen wurden mein zweites Zuhause und ich lernte Hotels kennen, in denen die Bewohner mehr Beine hatten als ich, aber auch geile Buden, von denen ich früher geträumt hatte.
Es kamen mehr Marketingjobs so wie Pressemitteilungen für verschiedene Firmen dazu, was oft auch eine Nachtschicht bedeutet, doch mit Leidenschaft, macht es immer Spass. Ich zog und ziehe alles mehr oder weniger als One Man Show durch, hole mir jedoch immer wieder freie Mitarbeiter dazu, die einige Dinge echt besser können als ich, oder einfach so ticken wie ich und nie auf die Uhr schauen.
Es gab natürlich auch einige Leute, die im Laufe der Jahre immer wieder versuchten, einen zu bescheißen oder Kunden abzugreifen, doch am Ende habe ich einige kommen und gehen gesehen, denn der Job bedeutet oft genug 16 Stunden Vollgas und nicht nur cool abhängen und Jacky saufen. Im Laufe der Zeit wandelte sich die Szene. Die Partys gingen nicht mehr so lange und einige der coolen Jungs zogen sich etwas zurück, es kamen mehr Investoren dazu, die mit dem Livestyle nur noch Kohle machen wollten, doch es ist wie bei Asterix und Obelix, ein Haufen der alten oder auch neuen wilden ist noch dabei und macht genau das, was die Szene groß gemacht hat.
Geile Bikes bauen und Party machen. Mein Job hat sich zum Glück nicht sehr geändert, nur das die Digitale Technik alles schneller macht. Wenn ich an die erste Digitalkamera zurückdenke … eine beschissene Auflösung, massenweise Speicherplatz kaufen und alles umstellen auf die neue Technik, es war eine Herausforderung und die ersten Shootings waren eine Katastrophe, wie z.B. ein komplett versautes Kalendershooting, welches ich zum Glück als Backup noch zusätzlich mit der alten Technik geschossen hatte.
Auch bei den Bikes zog die neue Technik ein, Einspritzanlagen und das ganze moderne Zeug stellte einige der „alten“ vor unlösbare Aufgaben, doch die jungen Wilden zogen in die Szene ein und machten Dinge wie Mapping, CNC Berechnung usw. und gaben der Szene neue Impulse. Ich selbst fand es cool, denn neue Gesichter, neue Konzepte und neue Magazine und Medien bereicherten das Leben und es kamen interessante Aufgaben dazu. Ich durfte Pressemitteilungen und Technikberichte verfassen, Bedienungsanleitungen schreiben und war dann auch für einige Zeit recht eng mit Jekill & Hyde verbunden, für die ich Marketing und Kundenbetreuung machte.
Dabei verlor ich aber meine Ursprünge nie aus den Augen und baute Nachwuchsschrauber auf, verknüpfte die Märkte in den Emiraten und Südafrika mit unseren Märkten mache Reiseberichte und habe weiterhin immer noch viel mit Autos zu tun. Als Fazit der 20 Jahre kann ich sagen, es ist ein Traumjob, es ist viel Arbeit, doch was niemand auf der Welt bezahlen kann, sind die tollen Leute und Freunde die man kennengelernt hat und die Erlebnisse, die man in 20 Jahren hatte. Über eines muss man sich im klaren sein, wenn man den Job macht; du hast ständige Veränderung, es gibt auch hier ein paar Flachpfeifen, die mehr Schein als Sein sind und wenn du nicht zu 100% Benzin- verseucht bist, dann ist es nicht das richtige den Job zu machen, denn reich werden kann man damit nicht.
Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt und freue mich auf die nächsten hoffentlich 20 Jahre Rock n Roll, geile Bikes & Cars und auf viel verbranntes Benzin und runtergebrannte Reifen!!!
Am Ende noch einige Worte zu Leuten, ohne ich nicht da wäre, wo ich bin, denn vergiss nie deine Wurzeln!!
Danke an meine Partnerin, die oft genug allein zuhause sitzt, mein Leben bereichert und immer hinter mir steht, egal was für eine bekloppte Idee ich wieder habe!!
Danke an Horst Rösler, der mir die Customwelt nahegebracht hat und für mich zu den faszinierensten Personen in der ganzen Szene gehört und der unermüdlich unterwegs ist, um die geilsten Storys der Welt in die Magazine zu bringen.
Danke an Andreas Aepler, mit dem ich einige Jahre die Motorrad Mobiles gemacht habe und der mir viel in Sachen Fototechnik beigebracht hat, so wie der AMD, durch die ich viele Customizer auf der ganzen Welt kennengelernt habe und natürlich an meine ersten Kunden wie Penz, Ron, L&M, Müller und einige mehr, die an mich geglaubt haben und alle alten und neuen Kunden, Partner und Freunde, die mich auf dem Weg begleitet habe.
Danke aber auch an die Leute, die mich verarscht haben, ihre Rechnungen nicht bezahlt haben und hinterher getreten haben, als es mal nicht so gut lief, denn ihr habt mich stark gemacht.
„Rock on“ und dass uns das Benzin nie ausgeht
Franky Sander
Weitere Fotos siehe unten…..
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