Shovelhead, prangt in dicken Lettern auf dem Unterarm von Aykut Tataroglu von AT Cycles. Wenn man sich seine letzten Bikes anschaut, dann fragt man sich, was das zu bedeuten hat, da seine Bikes absolute Extrembikes mit viel Hubraum, Kompressor und allen was dazu gehört sind. Wer ihn schon länger kennt, der erinnert sich noch an seine spektakuläre Shovelhead, mit der er schon vor Jahren die Strassen mit schwarzen Strichen zukleisterte.
Nun fiel ihm wieder eine Shovelhead in die Hände, bei der man auf den ersten Blick denken könnte, dass es ein zahmes AT Cycles Custombike ist, doch falsch, dies hier ist noch eine echte 1979er Harley Davidson FX Shovelhead. Der ursprüngliche Plan, nur einen 240er Reifen zu montieren, wurde schon nach wenigen Handgriffen über den Haufen geworfen, denn wer Aykut kennt, der weiß, wenn er Edelstahl in die Finger bekommt, gibt es kein halten mehr. Das kann man sich ungefähr so vorstellen: Er stellte ein 9×18 Rad hinter die FX, stellte fest, das er den Riemen außen am Rahmen führen muss, um das Rad mittig laufen zu lassen. Dazu überlegte er sich, dass er am besten eine Felge mit Titan Speichen aus eigener Fertigung montieren könnte, wobei damit klar war, dass es nicht bei einem Heckumbau bleibt. Dazu gehört natürlich auch eine neue Schwinge und da Aykut auf absolute Fahrbarkeit steht, bekam die Schwinge, die er selbst aus Edelstahl fertigte, einen Unterzug, der erstens gut aussieht und zweitens für noch mehr Stabilität sorgt. Jetzt konnte man vorn natürlich auch kein Originalrad verwenden, da die Optik stimmen muss und so wurde für vorn ebenfalls eine neue Felge angefertigt, auf der nun ein 130er Gummi mit 18 Zoll Durchmesser sitzt. Somit startete Aykut einen Umbau, mit dem er sowohl bei der Harley- Davidson Ride Inn Bikeshow, als auch bei der Custom Chrome World Series am Faaker See auf Anhieb den ersten Platz in seiner Klasse gewinnen konnte. Das ist natürlich nicht mit ein paar Rädern getan, sondern hier entscheidet die Jury über Design, Handwerkskunst und Verarbeitung, was bei dem Bike ohne Zweifel alles passt.
Was man von außen nicht sieht, ist die Power des 1450 ccm Shovelhead Motors, der ebenfalls in der Werkstatt in Neuffen neu aufgebaut wurde. Auf dem Originalen Motorgehäuse sitzen nun S&S Zylinder mit modifizierten H-D Zylinderköpfen. Passend hierzu fertigte Aykut eine spezielle Nockenwelle so wie einen Auspuff an. Da das ganze auch entsprechend mit dem lebenswichtigen Benzin- Luft- Gemisch versorgt werden muss, fiel die Wahl auf einen 45er Weber DOHC Doppelvergaser, der perfekt läuft. Das Ganze wird dann über eine verstärkte Kupplung an das 5 Gang Getriebe im 4 Gang Gehäuse übertragen und fertig ist ein Antrieb, bei dem der Name Kraftstoff, wirklich Programm ist und echte Kraft an den selbst entworfenen Primärantrieb liefert. Wer später bremst ist länger schnell und ganz nach dem Prinzip, bekam die Shovel vorn und hinten PM 6 Kolben- Bremsen, die vorn sogar auf zwei Bremsscheiben greifen, womi
t die Frage geklärt wäre, ob man mit einer Harley auch bremsen kann. Nun wäre es kein echtes AT Bike, wenn man es nicht sofort erkennen kann und so nahm er die Form seiner Radikalkonstruktionen auf, um sie beim Tank, Sitz und Heckfenderdesign, auf die Shovel anzupassen, was dem Bike extrem gut steht, was auch die Jury zu würdigen wusste. Passend zu der Farbkombination aus Silbernem Rahmen und polierten Felgen, fertigte Aykut einen Öltank mit integriertem Ölfilter an und versah den Rahmen, den Sitz und andere Teile mit handgefertigte Edelstahl Applikationen, die sich genau wie das Rücklicht, optisch in die Gesamtform des Bikes einpassen. Das die Shovel kein reines Showobjekt ist, stellte Aykut am Faaker See wieder eindrucksvoll unter Beweis, indem er nicht um den See schlich, wie andere Fahrer. Auf der Fahrt zum Fototermin machte er sich immer wieder einen Spass daraus, die volle Leistung des Triebwerks abzurufen und hinter der Nächsten Kurve zu verschwinden oder auch gern einmal wieder Andenken in Form von schwarzen Strichen in Österreich hinterließ. Info: www.at-american-cycles.de
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