American Peerless Hot Rod
In den USA fanden wir nahe der Mexikanischen Grenze diesen Hot Rod bei Hotrod & Customstuff.
Der Chef von Hot Rod und Custom Stuff in Escondido, ca. zwei Autostunden südlich von LA, ist bekannt für coole Projekte und hat seinem Team die Aufgabe gegeben, einen Hot Rod zu zeichnen und zu bauen, wie er cooler wohl kaum sein könnte. Außerdem war es der Plan, einen Bausatz zu entwerfen, bei dem es möglichst viele Kombinationsmöglichkeiten gibt und der vor allem auch voll fahrfähig ist.
Steelbody mit eigenem Rahmen
So entwickelte das Team einen Bausatz, der auf dem Nachbau eines ’32er Ford Rahmens basiert, der auch in Escondido hergestellt wird. Nach monatelangem zeichnen, dengeln und schweißen stand dann der erste Prototyp auf selbst entworfenen Rädern und konnte 2004 auf der Sema vorgestellt werden. Dieses Fahrzeug ist der erste je gebaute American Peerless Hot Rod und wird von Chef persönlich durch die Gegend gescheucht.
Bei unserem Fototermin stand der Rod fein säuberlich neben anderen edlen Autos und sprang auf Anhieb an. Daniel Ingham, der Marketingleiter schwang sich locker in den Rod und zu unserem Erstaunen bewegte das Auto sich ohne Zicken wie eben ein ganz normales modernes Gefährt. Der Rod ist auf einem Stahlrahmen aufgebaut, der bereits alle Bohrungen und Aufnahmen hat, um normale Standartmotoren, Getriebe und Achsen aufzunehmen. Dieser Rod hat ein rund 350HP starken Chevy ZZ4 Motor unter seiner Klapphaube sitzen, der seine Abgase durch einen fetten Doppelauspuff ins Freie befördert. Wir dachten gerade in den USA wird der Sound uns gleich das Schmalz aus den Ohren fegen, doch falsch gedacht. Ein tiefer und kerniger Sound, der noch unter der Schmerzgrenze liegt, erfreute unsere Ohren. An den Motor ist ein 700/4R Getriebe geschraubt, das seine Kraft an eine 9“ Ford Achse weitergibt. Zur Kraftübertragung zum Asphalt wählten die Kalifornier vorn 7×15 Felgen mit 195/60 R 15 Bereifung und hinten fette 275/60 R 17 Reifen, die auf 8×17 Felgen montiert wurden. Natürlich ist, wie es sich für einen echten Show Rod gehört alles was der Betrachter sehen kann verchromt. Nicht genug damit, dass man die eigens für den Rod entworfenen Felgen in das Chrombad tauchte, auch viele Achsteile und Anbauteile im Motorraum wurden der glänzenden Metallveredelung unterzogen. Natürlich ist der Motor poliert und mit einem offenen Luftfilter versehen, damit man das Schnorcheln des Vergasers hört, welches sich beim Gasgeben in ein kräftiges Brüllen verwandelt. Die Karosserie ist vollständig aus Metall und von Hand gearbeitet. Nun könnte man denken, dass es hier knarrt, dort klappert und die Türen schließen wie die Holztür einer Gartentoilette, doch weit gefehlt. Die Karosserie ist Aalglatt und die Türen, mit elektrischen Fenstern, fallen satt ins Schloss. Die Instrumente sind aus dem Zubehör und liefern dem Fahrer die nötigsten Angaben und das soll auch völlig ausreichen sein. Wer braucht schon eine Leuchte ob der Reifen 0,2 bar zu wenig Lust hat, eine LED wenn die Antenne nicht ganz ausgefahren ist, oder ein Warnton wenn der der Gurt nicht angelegt ist….kein Mensch.
Komplettiert wird das Ganze durch eine Lederausstattung die in der eigenen Sattlerei entstanden ist. Nur beim Dach verließ man sich auf die Firma Rod Tops, die sich auf solche Sonderanfertigungen spezialisiert hat, nur wer braucht in Kalifornien schon ein Dach? Die Basispreise für den Rahmen $3995 und den Body $10850 klingen zwar auf Anhieb recht günstig und es sind schon viele Anbauteile dabei, doch so ein Triebwerk, Achsen und der ganze Kleinkram frisst natürlich auch noch den einen oder anderen Dollar. Wer jetzt Appetit auf diesen Rod bekommen hat, der kann ihn für schlapp 70 Dicke Dollarscheine mitnehmen, was ja nun gerade noch knapp 60.000 Euros entspricht. Euer Dorfsheriff in Bad Bierbauch bekommt sicherlich einen Herzkasper wenn man mit dem Teil vor dem Restaurant zur goldenen Eiche den Vergaser einmal richtig atmen lässt und die Girls vor der Dorfdisco werden eine Riesen Keilerei starten wer denn nun in den Rod einsteigen darf.
Text und Fotos: Thunder Media Service / Frank Sander Story 2005