Als Gladiator bezeichnet man als Mitteleuropäer in der Regel die Kämpfer im alten Rom und natürlich werden sofort Erinnerungen an viele Monumentarfilme wach, in denen die Gladiatoren allesamt ziemlich gut gebaute Muskelmänner waren und natürlich auch am Ende fast immer über das Böse siegten. In der Heimat des Erbauers der Red Gladiator heißen die Jungs eher Sumoringer oder Samuraikämpfer. Keiji Kawakita, der Erbauer der Red Gladiator hat seinen Shop in Tokio und ist schon seit den 90ern auf vielen Rennstrecken unterwegs.
Seine Bikes zeichnen sich nicht nur durch ein eigenwilliges und funktionelles Design aus, sondern haben alle den Anspruch, den harten Bedingungen einer Rennstrecke stand zu halten. Wer nun glaubt, er steckt vorhandene Teile aus dem Rennsport zusammen, lackiert das ganze und aus, der ist auf dem völlig falschen Weg.
Der ambitionierte Rennfreak baut und konstruiert so lange herum, bis Teile entstehen, die absolut einmalig sind und mit denen schon unzählige Rennerfolge erzielt wurden. Jedoch nicht nur auf der Rennstrecke ist der sympathische Japaner erfolgreich, sondern konnte mit seiner Red Gladiator auf der Custombike Builder WM in Sturgis den dritten Platz abräumen.
Um die Besonderheit des Bikes zu unterstreichen, könnte man ein kleines Ratespiel veranstalten, bei dem man einfach die Gemeinde der Harley- Kenner mal fragt, was für einen Motor Keiji denn in dem Bike verbaut hat, aus welchem Material das Bike wohl gefertigt ist und wie schwer so ein Bike denn ist.
„Fangen wir einfach mal mit dem Gewicht des Racers an.
Ganze 200 Kilogramm wiegt das Geschoss, womit auch schon klar wird, dass die Teile weder aus Edelstahl noch aus echtem Kruppstahl gefertigt sind, sondern das ganze Bike besteht aus selbst angefertigten Aluminiumteilen. Vom Rahmen über Schwinge, Tank und Heckteil entstand alles in Handarbeit, wurde Hochglanz poliert und lediglich an einigen Stellen mit rotem Lasurlack überzogen.
Die Basis für den Motor bildet ein Buell Motor (na, gewusst?) von 2007, der jedoch radikal verändert wurde. Der Hubraum beträgt satte 1360ccm, was natürlich auch die Verwendung vieler neuer „Innereien“ nach sich zog. Neben Ventilen, Stößeln und vielen Einzelteilen, fertigte Keiji die Zylinderköpfe ebenfalls selbst an. Sogar die komplette Getriebeeinheit wurde verändert, um stabiler und reibungsärmer zu arbeiten. In Typischer japanischer Bescheidenheit gibt der Erbauer die Leistung mir 130PS an, was sich bei den verbauten Innereien, der Dyna Zündung, den beiden Hot Dock Einspritzvergasern und den Racingtüten eher so anhört, als wenn Pamela Anderson ihre Oberweite mit 70 A angibt.
Der Aluminiumrahmen wurde von der Geometrie so gewählt, dass mit der RC Gabel optimaler Nachlauf erreicht wird, denn das Bike soll schließlich bewegt werden. Na gut, ein 8x 20 Zoll Hinterrad und ein 3x 23 Zoll Vorderrad sind nicht gerade sennstreckentauglich, doch irgendwo musste ja ein Kompromiss zwischen Fahren und Show gemacht werden. Die Felgen des Gladiator sind ebenso wie die anderen Aluteile im eigenen Hause entstanden und stellen wohl das minimalste dar, was man bauen kann, um noch genügend Stabilität zu bekommen.
Neben den auffälligen Merkmalen des Bikes, ist der Gladiator mit so unendlich vielen Detail versehen, dass es Seiten füllen würde, diese alle aufzuzählen.
„Hot Dog – Mit viel Liebe zum Detail.
Angefangen beim Scheinwerfer, über die Bremsleitungen, dem Schalthebel, den Tankdeckeln, der Tank Schnellbefestigung über die Griffe und vielem mehr, wurde so viel Liebe zum Detail in das Bike gesteckt, dass auch die Jury überzeugt war, ein echtes technisches Glanzstück zu bewerten, bei dem man wirklich mehr als nur zweimal hinschauen kann.
Kontakt:
www.hot-dock.co.jp
Und wer japanisch kann:
+81 33926 0220
Bericht: 2007
Text und Fotos. Thunder Media Service, Frank Sander